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Die richtige Poolchemie im Überblick

20.04.2020 / Steinbach Redaktion / 4 min Lesezeit

Schritt für Schritt

Die richtige Poolpflege für die optimale Wasseraufbereitung lässt sich in 5 Schritten darstellen:

  1. Reinigung und Pflege
  2. pH-Regulierung
  3. Desinfektion (Chlor)
  4. Hilfsmittel
  5. Algenverhütung
     

1. Reinigung und Pflege

Die Reinigung des Pools betrifft vor allem das Schwimmbecken als solches, dessen Ränder und den Boden. Wird das Poolbecken nicht sachgemäß gereinigt, kommt es zu hartnäckigen Ablagerungen an der Poolinnenfolie. Vor der Befüllung des Pools sollte das Becken an seinen Wänden und Boden gründlichst mechanisch und mit professionellen Schwimmbeckenreinigern gereinigt werden. Für normale Verschmutzungen und leichten Fett- sowie Kalkablagerungen ist ein alkalischer Beckenreiniger geeignet. Zur Grundreinigung und bei starken Verschmutzungen, Rost und Kalkablagerungen ist ein saurer Beckenreiniger empfehlenswert. Nach der Grundreinigung sollte der Boden und die Ränder mit Algizid, ein Mittel, das Wachstum von Algen verhindert, behandelt werden.

2. Ph-Wert

Der pH-Wert ist einer der wichtigsten Werte bei der Wasserqualität. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der pH-Wert immer zwischen 7,0 bis 7,4 liegt. Zu hohe als auch zu niedrige Werte mindern nicht nur die Wirkung von Flockungs- und Desinfektionsmittel, sie können auch Haut- und Augenreizungen hervorrufen. Bei einem Wert über 7,0 wird das Wasser zunehmend korrosiv, was bedeutet, dass es die Metallteile des Pools angreift. Vor der Befüllung Ihres Schwimmbeckens ist es daher ratsam, das zu vewendende Wasser auf seine Härte zu prüfen. Hartes Wasser, das von Natur aus mehr Kalk enthält, hat in der Regel einen pH-Wert über 7,0. Weiches Wasser hingegen hat einen pH-Wert unter 7,0. Wie weit der Wert des Befüllungs-Wassers vom Idealwert von 7,0 bis 7,4 abweicht, lässt sich mit Messgeräten und Teststreifen herausfinden.

Brunnenwasser eignet sich nur zur Verwendung als Poolwasser, da der Anteil an Eisen und Kupfer zu hoch ist und dies den Bedarf an chemischen Reinigungs- und Desinfektionsmittel erhöht. Der pH-Wert sollte 1 bis 2 Mal pro Woche gemessen und bei Bedarf mit professionellen pH-Granulaten nach oben oder untetn erhöht beziehungsweise gesenkt werden.

3. Desinfektion (Chlor)

An heißen Tagen bieten die hohen Temperaturen die perfekten Bedingungen für die Vermehrung von Mikroorganismen und Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten. Die Verwendung von Desinfektionsmittel ist somit enorm wichtig, um das Wachstum von diesen zu hemmen und die Sauberkeit des Badewassers konstant zu halten. Je mehr Menschen im selben Pool schwimmen beziehungsweise baden, desto eher werden größere Mengen an kleinen Verunreinigern in das Schwimmbecken gebracht.
Die Verwendung von Chlor ist das bekannteste und erprobteste Mittel zur Pooldesinfektion. Bevor Chlor zum Badewasser hinzugegeben wird, muss zunächst der richtige pH-Wert eingestellt werden, der laut der Grundregel zwischen 7,0 und 7,4 liegen muss. Man braucht in der Regel weniger Chlor, als man zunächst denken würde. Der ideale Chlorwert liegt in einem Bereich zwischen 0,3 mg bis maximal 0,6 mg pro Liter.
Langsamlösliches Chlor desinfiziert kontinuierlich und über einen längeren Zeitraum und eignet sich zur Dauerdosierung.
Chlor zerfällt besonders an heißen Tagen relativ schnell, was die desinfizierende Wirkung beträchtlich schmälert. Hierbei ist die Verwendung von Chlorstabilisatoren – und hier zeigt auch eine geringe Dosierung bereite große Wirkung – äußerst ratsam, da das Chlorstabilisator-Granulat den Zerfall des Chlors verzögert und somit das Wasser besser und länger desinfiziert wird.
Schnelllösliches Chlor wird meist bei einer Stoßchlorung eingesetzt. Ein bis zwei Mal pro Monat sollte eine so genannte Stoßchlorung durchgeführt werden, um die im Wasser befindlichen angereicherten Restbestände wie beispielsweise Salze zu entfernen. Hierbei soll der Chlorgehalt kurzzeitig zwischen 3 mg bis 5 mg pro Liter betragen. Während der Stoßchlorung darf nicht gebadet werden, da der erhöhte Chlorgehalt zu aggressiv für Haut, Augen und Schleimhäute ist. Das Chlor sollte am Abend hinzugegeben werden, damit es über Nacht einwirken kann und der Chlorgehalt am nächsten Tag wieder deutlich reduziert und abgebaut ist. Da Chlor relativ schnell zerfällt, ist das Baden am nächsten Tag somit unbedenklich.
Die Messung des Chlorgehalts sollte mindestens 1 bis 2 Mal pro Woche erfolgen.

Hinweis: Wenn der Pool zu stark nach Chlor riecht und es in den Augen oder auf der Haut zu brennen beginnt, ist in der Regel zu wenig Chlor im Wasser enthalten und nicht, wie man meinen könnte zu viel.

4. Hilfsmittel

Nach der Regulierung des pH-Wertes und zusätzlich zur Desinfektion des Poolwassers ist es empfehlenswert, weitere Hilfsmittel bei der Wasseraufbereitung zu verwenden, um optimale Ergebnisse bei Sauberkeit und Klarheit zu erzielen.
Flockungsmittel unterstützen Sandfilteranlagen, um Wassertrübungen vorzubeugen. Kleinste Verschmutzungen können aufgrund ihrer geringen Größe nicht vom Sandfilter gereinigt werden, da diese so klein sind, dass sie einfach durchrutschen. Flockungsmittel bewirken die Verbindung, die sogenannte Flockung, von kleinsten Schmutzteilchen. Die verbundenen Partikel nehmen dadurch an Größe und Volumen zu und werden somit filterbar gemacht. Die Sandfilteranlage kann die verbundenen Teilchen in Folge reinigen.


Hinweis: Flockungsmittel sind ausschließlich für Sandfilteranlagen und nicht für Kartuschenfilter geeignet.

Härtestabilisatoren helfen bei hartem Wasser mit einem pH-Wert über 7,0, das von Natur aus mehr Kalk enthält. Um hartnäckigen Kalkablagerungen und Trübungen des Badewassers vorzubeugen, sind Härtestabilisatoren geeignete Hilfsmittel in der chemischen Poolpflege.

Bei Metallablagerungen sind nachweisbar höhere Anteile an Eisen, Kupfer und andere Metalle im Badewasser. Die Metalle lagern sich an den Einbauteilen des Schwimmbeckens sowie an Böden und Wänden ab. Hilfsmittel wie Metall-EX entfernen die Metall- und Kalkablagerungen und helfen, Wassertrübungen zu beseitigen.

5. Anti-Algenmittel

Algen sind Nährboden für Bakterien und die Ursache für glitschige, grüne Wände und Böden. Die Verwendung von Desinfektionsmittel wie Chlor reicht nicht vollständig aus, das Algenwachstum einzudämmen, da Algen im Laufe der Zeit eine Resistenz gegenüber Chlor entwickeln. Der optimale Chlorwert von 0,3 bis maximal 0,6 mg/l sollte keinesfalls überschritten werden. Um den Chlorgehalt nicht erhöhen zu müssen – der bei einem zu hohen Wert reizend wirkt – sind Algizide ein probates Hilfsmittel, das Wachstum von Algen zu hemmen und Trübstoffe zu entfernen.

Hinweis: Spezielle Winterpflegemittel schützen das abgesenkte Wasser Ihres Pools vor dem Algenwachstum bei kalten Temperaturen.

Die richtige Kontrolle

Das Badewasser sollte regelmäßig, mehrmals die Woche, auf den pH-Wert und die Konzentration an Desinfektionsmittel überprüft werden. Trübungen und Verschmutzungen sollte sofort entgegengewirkt werden, damit sich Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze und Algen nicht weiter vermehren und sodass Ablagerungen an Einbauteilen des Pools rechtzeitig entgegen gewirkt werden kann. Die richtige Poolpflege bei der Wasseraufbereitung hält die Wasserqualität aufrecht, erhöht die Lebensdauer des Schwimmbeckens und beugt gesundheitlichen Schäden vor.